(03. Mai 2020) EFK unterwegs vor 40 Jahren

Bei einem unserer Vereinsabende im letzten Jahr zeigte uns Volker Credé unbekannte Fotos. Es wurde ein Ratespiel, wann und wo diese Aufnahmen gemacht wurden. Dabei stellte sich heraus, dass einige Dias von mir waren, die ich dem Verein überlassen und längst vergessen hatte. Es sind Bilder vom 3.Mai 1980 - also dieses Jahr 40 Jahre her. Der Verein machte damals eine Besichtigung des Stellwerks im Rangierbahnhof Bebra. Davon berichtete ich in der Juli Ausgabe der Plattform von 1980. Hier nochmal der Text über die Exkursion mit einigen Fotos:

Besichtigung des Stellwerks Bebra Rangierbahnhof

Am Samstag, den 3.Mai 1980, um 8:45 Uhr fanden sich 15 Eisenbahnfreunde auf dem Kasseler Hbf zur Fahrt zum Rangierstellwerk Bebra (Brf) zusammen.

In Körle standen zum Bedauern aller sechs ausgeschlachtete B3yg Wagen. Im Altmorschener Tunnel wurden Arbeiten vorgenommen. Draußen sahen wir dann auch den Bauzug. Halt in Rotenburg: es ging keine Weiche und kein Signal mehr - Signalstörung. Nach einer Stunde ging es endlich weiter. Um 10:50 Uhr liefen wir endlich in Bebra ein. Dort wurden wir auf dem Bahnsteig empfangen und man zeigte uns den Weg zum Stellwerk. Nach einem Trimm-Dich-Marsch wurden wir dann wieder von einem verantwortlichen Beamten begrüßt. Dann mussten wir endlose Treppen steigen, bis wir unten am Fuß des Stellwerks ankamen. Dort bekamen wir schon einen kleinen Überblick über das Geschehen, unterstützt von den Erklärungen des Dienststellenleiters. Wir sahen die Gleisbremsen, auf denen die Güterwagen, je nach Anzahl der Achsen und Gewicht, abgebremst werden. Diese Bremsen reagieren auf -für unsere Augen unsichtbare- Lichtstrahlen.



Nun ging es auf das Stellwerk, von wo aus man einen großartigen Ausblick auf das Rangiergelände hat. Wir sahen jetzt, wie Lokomotiven (BR 290) die Wagen den Ablaufberg hochzogen und sie oben abstießen. Es erfolgt die Abbremsung und der Wagen rollt in das zugehörige Richtungsgleis. Auch auf dem Stelltisch konnte man den die Fahrt der Güterzüge beobachten. Bebra ist ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt. Hier ist die letzte Station vor der Grenze zur DDR. Das sah man an den vielen osteuropäischen Güterwagen, die dort zusammengestellt wurden. Durch viele Erklärungen bekamen wir einen guten Einblick in die Stellwerkstechnik. Ein Gelächter kam auf, wenn die Lokführer ihre Zugpapiere in ein trichterförmiges Gestell werfen mussten. Manche trafen nicht. Natürlich haben wir auch tüchtig fotografiert und gefilmt.

Besonderheiten waren zwei VT601, die auf einer Sonderfahrt waren, und eine E94. Wir verließen das Stellwerk gegen 13:00 Uhr. Nun ging der ganze Fußmarsch zurück. Aber diesmal schneller, denn alle trieb der Hunger. Zurück fuhren wir mit einem Interzonenzug, um 14:50 Uhr liefen wir in Kassel Hbf ein. Nun ging es darum, wie wir ins Clubhaus gelangen. Da sahen wir einen Nahverkehrszug stehen, der über Kirchditmold fuhr und dort stiegen wir ein. Auf dem Bahnsteig stand schon ein Begrüßungskomitee für uns bereit. Die enstimmige Bilanz des Tages hieß: Hervorragend!
Ralf Karbenstein

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